Die Wahrheit über Fake-News und die „Lügenpresse“

Wie viel Manipulation ist zu viel?

Ja, Kritik an den Medien muss erlaubt sein – auch und gerade, wenn Fake-News die Runde machen und Profi-Journalisten mehr denn je benötigt werden, um den grassierenden Fake-News entgegenzutreten.

Lassen wir die Internet-Plattformen mal kurz außen vor. Es gibt durchaus einiges, was wir den klassischen Medien – Zeitungen, Magazinen, TV und Radio – auch in Deutschland vorwerfen können. Hier und da nehmen wir falsche Meldungen, schlecht recherchierte Berichte und ganz sicher auch Einflussnahme von außen wahr.

Einerseits liegt es einfach daran, dass hinter den Medien nur Menschen stecken. Menschen machen Fehler, und eine gefestigte Demokratie mit einer gut aufgestellten Medienlandschaft hält dies ohne weiteres aus.

Andererseits: Seit es werbefinanzierte Medien gibt, besteht auch immer ein Spannungsverhältnis zwischen redaktioneller Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Erwägungen. Medien werden instrumentalisiert. Tagtäglich. Das lässt sich nicht verhindern.

Objektiv? Nein. Aber zumindest einigermaßen in der Balance…

Wenn wir ehrlich sind – und ein Beitrag, der mit „Wahrheit“ überschrieben ist, sollte sich dieser Aufgabe stellen – versuchen gerade wir PR-Leute ständig, die Medien für die Botschaften unserer Kunden einzuspannen. Wir präsentieren den Redaktionen möglichst glaubwürdige Pressemitteilungen, die den Erfolg unserer Auftraggeber mehren sollen. Dies können, dürfen und müssen unsere Kunden von unserer Arbeit verlangen.

Allerdings: In unserer Medienlandschaft sollte jedem auch nur halbwegs aufgeklärten Konsumenten klar sein: Es gibt keine Objektivität. Es gibt aber mehr oder weniger gut ausgewogene Verhältnisse von subjektiven Darstellungen. Und daraus ergibt sich ein Gesamtbild, das der Wahrheit – in unserer (presse-) freiheitlichen Grundordnung – zumindest schon sehr nahe kommen sollte.

Das alles hat zunächst rein gar nichts mit Fake-News zu tun. Wer hier den faschistoiden Begriff der „Lügenpresse“ übernimmt, sollte es sich genau überlegen: Dieser Vorwurf kommt gern von eben Jenen, die an Pressefreit, Pluralismus und dem Wettbewerb um die besten Ideen nicht im Geringsten interessiert sind.

Wer „Lügenpresse“ ruft, will nichts anderes als eine „Gleichschaltung“ der Medien in der Tradition der Nationalsozialisten und des Reichspropaganda-Ministers Joseph Goebbels. Wer, wie US-Präsident Donald Trump, den Medien offen den Krieg erklärt und seine Lügen als „alternative Fakten“ verkaufen lässt, hat jede Glaubwürdigkeit längst verloren. Kritische Fragesteller werden als Verbreiter von „Fake-News“ gebrandmarkt und stigmatisiert.

Alternative zur Wahrheit?

Das gilt ebenso für die angebliche „Alternative für Deutschland“ (AfD), die Journalisten von Veranstaltungen ausschließt und eine freie (und unvoreingenommene) Berichterstattung somit selbst unmöglich macht.

Und die Quintessenz? Wir von Perfect Sound PR werden auch weiterhin versuchen, die für unsere Kunden relevanten Medien nach bestem Wissen und Gewissen mit Informationen zu versorgen. Denn unsere Glaubwürdigkeit – und die unserer Auftraggeber – steht auf dem Spiel. Und wenn wir kritische Fragen bekommen, stellen wir uns. Das gehört zu einer lebendigen Medienlandschaft ebenso dazu wie gegenseitiger Respekt.

 

BLogbucheintrag vom 23.01.2017